Tomer Sharon, Senior UX Researcher bei Google im Interview

Tomer Sharon, Senior UX Researcher bei Google im Interview

19. März 2015, 15:45 :: Aktuelle Trends | Allgemein

Autor: Matthias Gräf

Interview mit Tomer Sharon – Senior User Experience Researcher bei Google – über UX, Mobile und das Leben bei Google

Autor: Mladen Panov, Mak3it GmbH

Tomer Sharon ist einer der erfolgreichsten User Research Expert der Welt. Um vom 07. bis 08. Mai exklusiv im Startplatz seinen 2-tägigen Lean User Research Workshop durchzuführen, reist er von New York zu uns nach Köln.

Als Vorgeschmack auf den kommenden Workshop könnte ihr hier ein kurzes Interview mit ihm lesen:

Wer ist Tomer Sharon und wie ist dein Hintergrund?

Ich bin Senior User Experience Researcher bei Google Search in New York City und habe darüber hinaus die Bücher Lean User Research for Product Development und It’s Our Research: Getting stakeholder buy-in for user experience research projects veröffentlicht.
Ebenso bin ich Gründer und Leiter der Israeli Chapter of the User Experience Professionals’ Association und Mentor bei Google‘s Launchpad Programm, ein Bootcamp für Frühphasen-Startups auf der ganzen Welt.
Darüber hinaus lehre ich bei Treehouse und General Assembly und habe einen Masterabschluss in Human Factors in Information Design der Bentley University in Waltham, Massachusetts. Auf Twitter bin ich unter @tsharon bekannt. Im Jahre 2007 zog ich mit meiner Frau Iris und meinen drei Kindern Segev, Sella und Alma von Israel in die USA.

Was ist ein UX Researcher und warum ist dieser Job für ein Unternehmer und seine Kunden so interessant?

Ein UX Researcher ist jemand, der wichtige Erkenntnisse über die Benutzer des Produkts gewinnt – über ihre Probleme, Bedürfnisse und Fähigkeiten. Seine Aufgaben bestehen darin, diese Erkenntnisse an die richtigen Leute zur richtigen Zeit weiter zu geben. Der UX Researcher hilft strategisch bei der Validierung und Optimierung von Produkten – vor, während und nach deren Entwicklung. Er hilft bei der Beantwortung dreier Arten von Fragen: „Was brauchen die Leute?“, „Was ist es, was sie wollen?“ (Oft ganz anders als das, was sie brauchen) und „Können sie das Gewünschte überhaupt benutzen?“
Wenn ein Unternehmen auf den User Experience (UX) Zug aufspringen möchte, dann ist die Forschung ein wichtiger Aspekt davon. Wenn Organisationen die Entwicklung von schönen aber unbrauchbaren Produkten vermeiden wollen, ist die richtige Forschung entscheidend. Kundenforschung ist einer der wichtigsten Schlüssel zum Erfolg, sie hilft sicherzustellen, dass Produkte gleichzeitig nützlich und nutzbar sind.

Welche sind die drei wichtigsten Regeln, die einen guten UX ausmachen?

  • Sei bescheiden: Was du beispielsweise über deine Kunden denkst, muss nicht unbedingt so sein. Hinterfrage lieber alles. UX Forschung hilft dir die Wahrheit über Benutzer und ihre Bedürfnisse herauszufinden. Da du selbst nicht der Benutzer bist, kannst du nur Behauptungen aufstellen, bei denen es sich lediglich um glaubensbasierende Halluzinationen handelt.
  • Höre nicht auf, dich über UX weiterzubilden: Lies ein oder zwei Bücher, nicht nur einen Blog oder Social-Media-Beiträge über UX. Meine Wahl: UX for Lean Startups von Laura Klein und Interviewing Users von Steve Portigal. Mein Buch kann auch hilfreich sein. Das gleiche gilt für meinen monatlichen Newsletter.
  • Löse ein Problem, das Leute wirklich interessiert: Bei Design und UX geht es nicht nur darum, wie ein Produkt aussieht und arbeitet. Es geht auch um das Problem, das es versucht zu lösen. Wenn dein Produkt ein Problem nicht lösen kann, welches die Menschen interessiert, dann ist es sehr wahrscheinlich, dass dein Unternehmen scheitert. Du wirst Geld verschwenden und Zeit verlieren, die du nicht mehr zurückbekommst. Darüber hinaus gehst du ein hohes Risiko ein.

Wie kann man Israel mit New York City vergleichen, vor allem im Hinblick auf die Tech-Szene?

Ich kann dir über die Tech- Szenen in Israel und New York erzählen so viel wie ich möchte, aber die Wahrheit ist, dass ich es nicht wirklich weiß. Mir erscheinen beide Szenen als lebendig, aktiv und im ständigen Wachstum, dennoch sind mir keine Daten bekannt, um einen Vergleich herzustellen.

Welches Handy benutzt du und warum? Lässt man mal Google und Android beiseite – glaubst du, dass Android so ist, wie es sein sollte – also UX-mäßig?

Ich benutze sowohl ein Nexus 5 als auch ein iPhone 6 Plus. Ich habe auch ein Nexus Tablet, ein iPad und eine Samsung Gear Live Smartwatch. Jedes hat sein eigenes Design und UX Vor-und Nachteile. Als Nutzer kann ich nur sagen, dass Wettbewerb, vor allem starker Wettbewerb, gut für den Nutzer ist. Dadurch muss jedes Produktunternehmen hart für seine Nutzer arbeiten, was wiederrum sehr gute Nachrichten für die Leute bedeutet. Google sieht mobile UX als ein entscheidendes Werkzeug, das man auf den Benutzer konzentrieren kann. Wir glauben daran, dass alle Anderen folgen werden.

Wie gehst du mit der großen Verlagerung des Internets auf mobile Plattformen um?

Als ich mein erstes Buch in den Jahren 2010-2011 verfasste, arbeitete ich am Laptop und Desktop. Heute schreibe ich mein zweites Buch auf einem Tablett und wechselte vor kurzem zu meinem Handy. Ich denke, wir haben großes Glück, in einer Zeit von großen Veränderungen und Entwicklungen in der Technologie zu leben. Es ist ziemlich erstaunlich, wenn ich mich erinnere, wie ich als Teenager vor einem großen TV-Bildschirm saß, der mit einem 1,8 kg Commodore 64 verbunden war. Besonders im Vergleich zu meinen Kindern heute, die so gut wie nie vor einem Computerbildschirm sitzen und ihre meiste Zeit mit einem mobilen Gerät verbringen, vor allem zum Schauen von TV-Serien und Filmen. Ich komme damit sehr gut klar und bin gespannt, was als nächstes kommt.

Mehr Infos zum Workshop von Tomer Sharon am 7. und 8. Mai bei uns im STARTPLATZ gibt es hier.

Quelle: An Interview with Tomer Sharon, Senior User Researcher at Google about UY, Mobil and Life at Google by HIZFULD


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