Was ist EdTech und wie können Startups davon profitieren?

EdTech I: Zukunftsbranche Bildung: Was ist EdTech und warum könnte das Gründer interessieren?

29. März 2016, 10:58 :: Aktuelle Trends | Allgemein

Autor: Carolin Gattermann

Ein neuer Begriff macht die Runde: EdTech. Viele kennen bereits die Begriffe FinTech oder HealthTech. Es handelt sich dabei um Kunstwörter, die aus zwei Stammwörtern gebildet werden. Im Fall EdTech (manchmal auch „EduTech“) also aus „Educational“ und „Technology“. Übersetzt man die Wörter, ergibt das ein sperriges „Bildungs-Technologie“. Das löst die ein oder andere Assoziation aus und führt zur Frage: Steht EdTech für neue Technologien in der Bildung? Wikipedia hilft uns hier weiter. Dort wird der Begriff als „effective use of technological tools in learning“ definiert.

Um was geht es bei EdTech?

Tools und Stacks sind weitere Anglizismen und vielen Lesern bestens bekannt. Tools sind Werkzeuge. In der Web-Welt meint man damit nicht Hammer und Schraubenzieher, sondern (häufig kleinere) Software-Anwendungen. Und als Stack bezeichnet man gleich mehrere solcher Tools, die man sich für seine Zwecke selbst zusammen stellt. Wenn Wikipedia EdTech als „technologiy tools in learning“ beschreibt, dann dreht es sich also um Programme, die uns beim Lernen behilflich sind.

Wie lautet ein Beispiel für EdTech?

Das bekannteste EdTech-Tool nach der „9th Annual Learning Tool Survey“ ist: Twitter. Viele werden jetzt vielleicht die Nase rümpfen und drauf verweisen, dass Twitter doch ein soziales Netzwerk ist. Das stimmt auch. Aber es kann im Sinne der oben beschriebenen Definition auch ein Tool zum Lernen sein. So hält Brian Washburn fest: „It ́s amazing how much you can learn in 140 characters.“ Böse Zungen könnten fragen, wie überrascht er erst über ein komplette Buch wäre. Das trifft aber nicht den Punkt. Denn bei Twitter geht es um die Vernetzung.

Twitter kann in beliebigen Lernkontexten auf verschiede Art und Weise angewendet werden: als „Bulletin-Board“ etwa, um über Neuigkeiten zu informieren. Oder aber es kann zur Kollaboration dienen, um mittels Hashtags ein Projekt zu bearbeiten. Ähnlich ist es möglich, über Twitter zu diskutieren und sich auszutauschen. Lernende können über ihre Fortschritte, schwierige Lernpassagen oder Hinweise auf Zusatzmaterialien twittern. Mit Twitter können Lernergebnisse zusammengefasst, Meinungen ausgetauscht oder Verweise mitgeteilt werden. Die Anwendungsmöglichkeiten in Lernkontexten sind vielfältig.

Warum ist EdTech für Gründer interessant?

Neben Twitter gibt es noch viele weitere Tools, die zum Lernen eingesetzt werden können und derzeit die Branche revolutionieren, beispielsweise Lernvideos via YouTube oder spezielle Plattformen wie Udemy – dazu mehr im nächsten Teil. Damit eröffnen sich viele Möglichkeiten, wie man das Lehren und Lernen erneuert oder erweitert. Es geht noch darüber hinaus. Schließlich können auch neue Tools zum Lernen innoviert werden. So definiert denn auch die „Association for Educational Communications and Technology“ den Begriff EdTech trennschärfer als Wikipedia: „Educational technology is the study and ethical practice of facilitating, learning and improving performance by creating, using, and managing appropirate technological processes and resources.“

EdTech stellt die Bildung ähnlich auf den Kopf, wie FinTech die Banken- und Versicherungswelt. Die Veränderungsgeschwindigkeit wird jedoch nicht alle gleich betreffen: die Öffentliche Bildung (Schulen / Universitäten) werden es aufgrund ihrer institutionellen Struktur schwierig haben, mitzuhalten. Das bedeutet gleichzeitig aber auch: mehr Chancen für Gründer! Somit bietet EdTech viele Gelegenheiten für Gründerinnen und Gründer, in einer Zukunfts-Branche aktiv zu werden. Ein Beispiel, hiermit Geld zu verdienen, sind Lernvideos. Im nächsten Teil der Artikelserie stellen wir euch einige bereits erfolgreiche Beispiele aus diesem Bereich vor.

 

Pirmin Vlaho

Autor: Pirmin Vlaho
 
Pirmin Vlaho hilft im Customer Development und Entrepreneurship Education.

 

 

 

 


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