Die ersten Aufträge gewinnen: So gelingt der Start in die Selbstständigkeit als Freelancer
18. Juli 2025, 12:42 :: Allgemein
Autor: lgraef
Der Einstieg in die Selbstständigkeit als Freiberufler kann überaus spannend und aufregend sein, doch die ersten Aufträge zu gewinnen, stellt viele vor eine große Herausforderung. Gerade Start-ups und junge Unternehmer suchen nach verlässlichen Partnern, die Expertise und Professionalität mitbringen. Aber wie macht man als Neuling denn eigentlich am besten auf sich aufmerksam?
Positionierung und Profil schärfen: Klare Botschaften für die Zielgruppe
Bevor es an die Akquise geht, muss eine Sache klar sein: Was biete ich an und für wen? Start-ups und kleine Unternehmen suchen dementsprechend oft flexible Lösungen, die schnell umsetzbar und budgetfreundlich sind.
Fachgebiet definieren
- Spezialisierung statt Generalistentum: Besser „SEO-Experte für Tech-Start-ups“ als „Allrounder für Online-Marketing“.
- Zielgruppenanalyse: Welche Sprache spricht sie? Und mit welchen Problemen hat sie zu kämpfen?
Einzigartiger Mehrwert (USP)
- Was macht das eigene Angebot besonders? Schnelle Lieferzeiten, Branchen-Know-how oder andere skalierbare Modelle?
- Erfolge messbar machen (Beispiel: „Steigerte organische Reichweite um 40 Prozent in nur 3 Monaten“).
Profildarstellung optimieren
- Website oder LinkedIn-Profil mit klarer Headline und detaillierter Leistungsübersicht.
- Referenzen und Fallstudien aufzeigen (auch aus früheren Jobs oder ehrenamtlichen Projekten).
Sichtbarkeit aufbauen und Netzwerken: Dort präsent sein, wo Kunden suchen
Eine gute Sichtbarkeit gilt bekanntlich als eine der wichtigsten Voraussetzungen für Freiberufler. Doch Präsenz allein reicht nicht. Stattdessen ist es entscheidend, nachhaltige Beziehungen aufzubauen und dort aktiv zu sein, wo potenzielle Kunden nach Lösungen suchen.
Online-Präsenz stärken und gezielt ausbauen
- LinkedIn als Visitenkarte nutzen:
- Ein vollständiges Profil mit klarer Headline (zum Beispiel „UX/UI-Designer für Fintech-Start-ups“), Leistungsübersicht und Keywords, die Gründer suchen.
- Regelmäßig Insights teilen (Beispiel: „5 häufige UX-Fehler bei MVP-Entwicklung“) und auf Posts relevanter Start-ups kommentieren.
- Fachblog oder Gastbeiträge:
- Praktische Tipps für Gründer („Wie Sie mit minimalem Budget eine starke Marke aufbauen“) auf Medium, Gründerszene oder in Nischenforen veröffentlichen.
- Beispiel: Ein SEO-Freelancer könnte einen Leitfaden zu „Low-Budget-SEO für Start-ups“ schreiben und damit gezielt andere Gründer ansprechen.
- Eigener Newsletter:
- Kurze, wertvolle Inhalte versenden (beispielsweise monatlich „3 Growth-Hacks für Early-Stage-Start-ups“).
- Tipp: Praktische Tools wie ConvertKit oder Substack helfen bei der Umsetzung.
Offline- und Community-Netzwerke nutzen
- Viele Start-ups suchen dort nach Dienstleistern. Ein kurzes Gespräch kann hier schon zum ersten Projekt führen.
- Tipp: Pitch vorbereiten („Ich helfe Start-ups, mit klarem Webdesign 30 Prozent mehr Conversions zu erreichen“).
- Online-Communities:
- In Slack- oder Discord-Gruppen (zum Beispiel „Freelancer Deutschland“, „Startup-Versteher“) aktiv mitdiskutieren.
- Auf Plattformen wie Indie Hackers oder Product Hunt frühe Feedbackrunden anbieten.
Empfehlungsmarketing
- Ehemalige Kollegen oder Kunden gezielt ansprechen.
- Kooperationen mit anderen Freelancern (Beispiel: Designer + Entwickler).
Ausschreibungen richtig finden und filtern: Effizient passende Projekte identifizieren
Ausschreibungsplattformen können zwar eine Flut an Angeboten liefern, doch lohnen sich in der Regel nur wenige davon wirklich. Mit der richtigen Strategie spart man Zeit und findet hochwertige Projekte mit fairen Budgets.
Passende Plattformen wählen
- Gründerszene Jobs, Startbase oder Wellfound (vormals AngelList) sind gute Anlaufstellen für junge Unternehmen.
- Lokale Gründernetzwerke.
- Klassische Freelance-Plattformen:
- Gulp, Freelance.de oder Upwork.
Suchstrategien für relevante Projekte
- Statt „Webdesign“ besser „MVP-Design“ oder „SaaS-Onboarding“ suchen.
- Negativkeywords nutzen.
- Kundenprofile prüfen:
- Hat das Unternehmen eine Website? Gibt es echte Kontaktdaten?
- Bei wiederholten Ausschreibungen desselben Kunden: Warum wechseln sie oft Freelancer?
Warnsignale erkennen
- Unrealistische Budgets („SEO-Optimierung für 50 Euro“).
- Unklare Anforderungen oder häufiger Anbieterwechsel.
Freelancer-Bewerbung überzeugend gestalten: Nicht nur reagieren, sondern begeistern
Eine gute Bewerbung zeigt nicht nur Kompetenz, sondern löst zudem auch konkret das Problem des Kunden. Start-ups wollen keine Dienstleister, sondern Partner, die ihre Ziele verstehen.
Individuelle Ansprache
- Namen des Ansprechpartners nennen („Hallo Frau Müller“).
- Kurz auf das Unternehmen eingehen („Spannend, dass Sie an KI-Lösungen arbeiten“).
Lösungsorientiert statt generisch
- Problem benennen und beheben:
- Schlecht: „Ich biete Social-Media-Marketing.“
- Besser: „Sie wollen mehr Sichtbarkeit für Ihr neues SaaS-Tool? Mein 3-Stufen-Plan hat ähnlichen Start-ups zu 50 Prozent mehr Leads verholfen.“
- Konkrete Vorschläge machen:
- „Für Ihr Projekt würde ich A/B-Tests der Landingpage empfehlen. Hier ein Beispiel aus einem ähnlichen Projekt.“
Social Proof einbauen
- Kurze Case Studies („Ähnliches Projekt: Steigerte die Landingpage-Klicks um 25 Prozent“).
- Testimonials oder Screenshots früherer Arbeiten.
Call-to-Action mit nächstem Schritt
- Gespräch anbieten:
- „Gerne bespreche ich in 15 Minuten, wie wir Ihr Projekt umsetzen können – wann passt es Ihnen?“
- Deadline setzen:
- „Bei Interesse kann ich direkt ab nächster Woche starten.“
Erster Auftrag: Professioneller Start zählt
Der erste Kunde ist bekanntlich oft der schwierigste – aber gleichzeitig auch eine Chance, sich als verlässlicher Partner zu etablieren. Die Kundenzufriedenheit entscheidet über Folgeaufträge und Empfehlungen.
Kick-off mit klarer Struktur
- Briefing bestätigen und Meilensteine festhalten.
- Kommunikationswege klären (Slack, E-Mail, wöchentliche Updates).
Übererfüllen – aber nicht verausgaben
- Kleine Extras (zum Beispiel kostenlose Mini-Analyse) zeigen Engagement.
- Realistische Deadlines setzen, um die Qualität zu sichern.
Nach Abschluss: Referenz sichern
- Um Bewertung bitten (bei LinkedIn, auf der Website oder einer anderen Plattform).
- Bei Zufriedenheit Folgeaufträge anregen.
Fehlerkultur etablieren
- Feedback einholen: „Was hätte den Prozess für Sie noch besser gemacht?“ zeigt Professionalität.
Fazit: Kontinuierlich ausbauen statt einmalig akquirieren
Die ersten Aufträge erfordern Strategie, doch wer sein Profil schärft, gezielt netzwerkt und Bewerbungen kundenorientiert gestaltet, legt den Grundstein für nachhaltigen Erfolg. Wichtig: Jedes Projekt ist auch eine Chance für Referenzen und Empfehlungen. Mit der Zeit wird die Akquise leichter, wenn Qualität und Sichtbarkeit Hand in Hand gehen.
Und abschließend noch ein Tipp für alle Start-up-Freelancer: Bleibt im Austausch mit der Gründerszene, denn oft entstehen Projekte durch persönliche Kontakte, nicht durch klassische Ausschreibungen.
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