Millioneninvestment für Legal Tech Startup: Success Story helpcheck - STARTPLATZ

Millioneninvestment für Legal Tech Startup: Success Story helpcheck

14. Februar 2019, 16:51 :: Accelerator | Aktuelle Trends | Community | Erfolgsgeschichten | Success Story

Autor: Olga Rube

Geld zurück für eine fehlerhafte Versicherung – klingt gut oder? Das 2016 gegründete Legal Tech Startup verspricht genau das. Als Online-Portal im Lebensversicherungsbereich hilft das Legal Tech Startup seinen Kunden dabei, ihre Lebensversicherung zu widerrufen und eingezahltes Geld zurückzufordern. Mit der Geschäftsidee konnten helpcheck-Gründer Peer Schulz und Phil Sokowicz zuletzt ein Investment in Höhe von 11 Millionen absahnen. Was hinter dem Erfolgskonzept steckt? Wir wollten es genauer wissen.

Der Widerruf einer fehlerhaften Versicherung dürfte sich für eine Vielzahl an Versicherungsnehmern auszahlen: Denn wer zwischen dem 29. Juli 1994 und dem 31. Dezember 2007 eine Lebensversicherung abgeschlossen hat, kann sich eines Urteils des Bundesgerichtshofs zufolge auf das Recht berufen, eine Rückabwicklung jener einzufordern. Dass viele betroffene Versicherer (bis zum 35. Lebensjahr hat der Durchschnittsdeutsche meist mindestens eine LV abgeschlossen) ihre Rechte nicht oder nur unzureichend kennen, liegt in hohem Maße an der fehlenden Aufklärung zu Widerrufsbelehrungen und Irreführungen seitens der Versicherer. Allein im Jahr 2017 lag der Wert gekündigter Lebensversicherungen bei 12,7 Milliarden Euro. Das Problem: Auch nach einer Kündigung bekommen betroffene Versicherer nur einen Bruchteil ihrer eingezahlten Prämie zurück, gleichzeitig fließt weiter Geld des ehemaligen Versicherten auf das Konto des Versicherungsunternehmens ein. In der Summe sind das 100 Millionen verpulverte Euro, knapp 10.000 € pro Kunde – bares Geld, das Versicherungsnehmer verschenken, oftmals ohne sich dessen bewusst zu sein. Statt einer Kündigung der Lebensversicherung raten Experten deshalb dazu, jene stattdessen zu widerrufen, um den Verlust der eingezahlten Summe zu vermeiden.

Bares Geld zurück mit helpcheck

 
Genau hier setzt helpcheck an. Das Gründerduo um Schulz und Sokowicz bezog 2016 den STARTPLATZ in Düsseldorf, um an der Geschäftsidee von helpcheck zu feilen und ihr Netzwerk auszubauen. Als das Büro im Medienhafen schließlich zu klein wurde, zog es das Team auf die Kö. Inzwischen ist das 15-köpfige Team auf drei Standorte in Frankfurt, Düsseldorf und Berlin verteilt. Wie das junge Legal Tech Unternehmen Versicherern hilft, ihr eingezahltes Geld zurückzubekommen? Das Team beauftragt spezialisierte Anwälte damit, die Verträge seiner Kunden kostenlos zu überprüfen und anschließend einen Widerruf zu erwirken. Der Kunde muss sich dabei lediglich um den Upload der jeweiligen Unterlagen kümmern und die Rückabwicklung bestätigen. Helpcheck übernimmt den Rest. Kommt es zum Erfolg, gibt es für Helpcheck 25 Prozent der zurückgezahlten Summe als Provision. Mit dem Konzept konnte das Team seit der Gründung einige Finanzierungsrunden erfolgreich durchlaufen und zuletzt frisches Kapital von satten 11 Millionen absahnen. Derzeit wird an der Erweiterung der Produktpalette gearbeitet. So soll das Geschäftskonzept auf weitere Rechtsbereiche ausgedehnt werden, so etwa auf die Rechtsschutzversicherung.
 

Peer Schulz von helpcheckPeer Schulz von helpcheck
 

“Ählich unsexy wie das Thema Steuererklärung ist das leidige Versicherungsthema – für viele das Ebenbild von Bürokratie. Und so befassen sich viele Menschen gar nicht erst mit dem Thema, um Zeit und Nerven zu sparen. Das führt dazu, dass dem Versicherten jede Menge Geld durch die Lappen geht. Hinzu kommt, dass rund 73 % der Versicherungsnehmer den Gang zum Anwalt scheuen, weil sie Angst davor haben, auf ihren Kosten sitzenzubleiben. Indem wir erfolgsbasiert arbeiten, wollen wir unseren Kunden dieses Kostenrisiko nehmen und ihnen vor allen Dingen den einfachen und transparenten Zugang zu ihrem Recht ermöglichen.”

 

Wenn auch ihr eine zündende Idee habt, die ihr als Startup umsetzen wollt, bewerbt euch jetzt noch bis zum 5. Mai 2019 für die nächste Runde des STARTPLATZ Accelerators!

 


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