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19. April 2024, 10:14 :: Allgemein | HR | Startups
Autor: Gastautor
Qualifizierte Fachkräfte sind in Deutschland vielerorts knapp, und Unternehmen haben oft erhebliche Probleme, freie Stellen zeitnah zu besetzen. Das gilt auch für Start-ups, die sich darüber hinaus gegenüber etablierten und größeren Unternehmen in einer besonderen Situation befinden. Sie sind einerseits oft noch wenig bekannt, andererseits möglicherweise auch besonders reizvoll für Bewerberinnen und Bewerber. Gleichzeitig befinden sich ihre eigenen Strukturen noch im Aufbau, weshalb Aufgabenbereiche wie die Personalgewinnung im Alltagsgeschäft mitunter aus dem Blick zu geraten drohen. Wer ein paar bewährte Tipps beachtet, kann sicherstellen, dass auch in den oft hektischen Monaten und Jahren des Unternehmensaufbaus kompetente Nachwuchskräfte und erfahrene Fachleute für das eigene Unternehmen gewonnen werden.
Ein wichtiger Grundsatz lautet, möglichst von Anfang an digitale Tools – wie zum Beispiel factorialhr.de – zu nutzen, um die internen Abläufe beim Thema Personalgewinnung und Personalwirtschaft so effizient wie möglich zu gestalten. So kann sich diejenige Person, die für diesen Bereich verantwortlich ist, schwerpunktmäßig auf das Führen von Bewerbungsgesprächen und Vertragsverhandlungen konzentrieren und wird von repetitiven und rein administrativen HR-Aufgaben weitestgehend entlastet. Dies ist vor allem deshalb wichtig, weil Recruiting in Start-ups in der Regel Chefinnen- oder Chefsache ist. Grund dafür ist einerseits, dass ein Unternehmen in der Gründungsphase meist noch zu klein ist, um eigene HR-Verantwortliche zu beschäftigen, andererseits ist es aber auch vielen Gründerinnen und Gründern wichtig, an der Auswahl ihres Kernteams selbst beteiligt zu sein. Dies gilt für Start-ups in den unterschiedlichsten Branchen gleichermaßen, im Lifestyle-Bereich ebenso wie bei Proptechs oder Fintechs. Mindestens ebenso wichtig wie die richtigen Tools ist die Zeitplanung. So müssen HR-Themen einen festen Platz im wöchentlichen Kalender haben, um die notwendige Kontinuität bei der Personalgewinnung zu garantieren. Eigene Netzwerke sollten neben Anzeigen in Jobportalen besonders intensiv genutzt werden, weil sich dort der Nachteil eines noch geringen Bekanntheitsgrades in der Öffentlichkeit am ehesten ausgleichen lässt.
Ein weiteres Problem, das Start-ups bei der Personalgewinnung Probleme bereiten kann, ist das Thema Vergütung. Unternehmen in der Aufbauphase können in der Regel nicht dasselbe Gehaltsniveau bieten wie Großkonzerne, die zum Teil schon mehr als ein Jahrhundert am Markt aktiv sind. Hier gilt es, mit kreativen Strategien dafür zu sorgen, dass potenzielle Bewerberinnen und Bewerber dennoch attraktive Konditionen vorfinden, die sie zum Abschluss eines Arbeitsvertrages motivieren. Besonders lohnend ist es in diesem Zusammenhang, auf steuerfreie Arbeitgeberleistungen zu setzen. Sie sind für Arbeitgeber wirtschaftlich ebenso vorteilhaft wie für Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, wenn diese beispielsweise mit einem Jobticket regelmäßig Fahrtkosten sparen, die sie sonst privat begleichen müssten. Fest vereinbarte Weiterbildungsangebote, die von der Konkurrenz möglicherweise nicht unterbreitet werden, können ebenfalls ein attraktiver Grund sein, sich für einen bestimmten Arbeitgeber zu entscheiden. Dies trifft vor allem für jüngere Fachkräfte zu, die ihr professionelles Profil noch weiter schärfen möchten. Generell sollten Benefits möglichst mit Wahlmöglichkeiten verbunden werden, um damit individuell unterschiedlichen Interessen und Vorlieben gerecht werden zu können. Last, but not least, gebührt der Entwicklung einer ansprechenden, positiven und von Wertschätzung geprägten Unternehmenskultur besondere Aufmerksamkeit. Dies bewährt sich vor gerade dann, wenn es in der Gründungsphase einmal besonders hektisch zugeht. Zeit für ein freundliches Wort sollte immer bleiben – zumal dieses keinerlei Kosten verursacht, aber ideellen Gewinn bringt.