Produktiv arbeiten im Coworking Space: Das sagen die Gründer - STARTPLATZ

Produktiv arbeiten im Coworking Space: Das sagen die Gründer

6. September 2019, 15:57 :: Aktuelle Trends | Community

Autor: Josefine Brüster

Gründer, die das kreative Umfeld eines Coworking-Space schätzen und den STARTPLATZ als Arbeitsort wählen, profitieren von flexiblen Arbeitszeiten, einer Vielzahl von vergünstigten Workshops und in erster Linie von einem großen Netzwerk innovativer Menschen. BWLer, Programmierer, Marketer, Webdesigner…alle arbeiten auf der gleichen Fläche, jeder für sich und doch zusammen. Sein Ziel nicht aus den Augen zu verlieren, ist daher umso wichtiger. Insbesondere als Gründer ist es entscheidend, fokussiert zu bleiben und effizient zu arbeiten. Wir haben einige Coworker aus dem STARTPLATZ zu ihren persönlichen Herausforderungen befragt. Sie berichten dir,  welche Strategien sie entwickelt haben, um ihren Arbeitsalltag produktiv zu gestalten. 
 

1. Ablenkungen vermeiden

 
Das Kommunizieren via E-Mail und der Austausch mit Kollegen ist im Berufsleben essentiell. Dennoch dürften sich die meisten Coworker einig sein: Produktives Arbeiten funktioniert nur, wenn Ablenkungen vermieden werden. Dirk Krause, Gründer der Firma Curious Electric GmbH und Benjamin Paffrath, Gründer des Vereins Katastrophenschutzförderung in NRW e.V, setzen auf eine gesunde Balance zwischen selbstständigem Arbeiten und interessanten Gesprächen, wenn es um das Erreichen der Ziele geht. Dirk Krause betreibt seit April 2018 seine eigene Firma. Er hat ein Jahr lang im Home Office gearbeitet und sitzt seit Mai 2019 im Developerspace, in welchem er die ruhige Arbeitsatmosphäre genießt. 

„Die größte Quelle der Ablenkung bin ich selbst. Aber gar nicht so sehr durch Prokrastination, sondern durch Context Switching, da ich immer an mehreren Projekten gleichzeitig beteiligt bin. Ein Riesenvorteil im STARTPLATZ ist, dass ich mich dort selbst schwer ablenken kann. Die größte Ablenkung ist die Tatsache, dass ich von vielen Menschen umgeben bin, die interessante Impulse geben und denen ich Impulse geben kann. Und wir rudern dann irgendwann zurück und lassen uns in Ruhe, damit wir den Job fertig bekommen. Und dann geht’s wieder von vorne los, aber eben nicht zu viel und nicht zu oft. Ich mag das“, so Krause.

Dirk Krause, Gründer von Curious Electric GmbH

 
Benjamin Paffrath ist angestellter Geschäftsführer in einer Hilfsorganisation, die unter anderem im Zivil- und Katastrophenschutz tätig ist. Im April 2018 hat er den Verein Katastrophenschutzförderung in NRW e.V. gegründet, dessen Ziel es ist, die Ausbildung der Helfer und Führungskräfte zu fördern und Hilfsorganisationen zu unterstützen. Er glaubt, dass Fokus durch klar strukturierte Arbeit dabei eine wichtige Rolle spielt.

„Ich liebe Ablenkung. Es lauert immer ein spannender Onlineartikel, der gelesen oder ein neues Gimmik, das getestet werden will, um die Ecke. Die Kunst liegt darin, möglichst viele Desktopbenachrichtigungen auszuschalten, das Mobiltelefon in den Ruhemodus zu schalten, das Mailpostfach zu schließen und den Bildschirm des Mobiltelefons auf schwarz/weiß zu schalten. Manchmal gucke ich ein bisschen böse, damit man mich nicht anspricht. Ich versuche Unterhaltungen also zu vermeiden. Im Coworking helfen noise-cancelling Kopfhörer“, so Paffrath.

 

2. Effizient arbeiten

 
Lange Arbeitszeiten führen zu Unproduktivität, Fehlern, Ermüdung und im schlimmsten Fall sogar zu Krankheit. Dies beweist eine Studie der Universität Stanford aus dem Jahr 2014. Kürzere, aber effizient genutzte Arbeitszeiten können dem entgegenwirken und sich positiv auf die Zufriedenheit und Motivation (persönliche Work-Life-Balance) auswirken. Effizient arbeiten bedeutet intelligent planen und zielgerichtet handeln. 

Frank Mevißen, Gründer von myFootprintApp, eine App die anzeigt, welchen ökologischen Footprint ein Nutzer oder eine Nutzerin durch Nutzung von Apps auf dem eigenen Smartphone verursacht, hat gelernt, wie er am besten seine Ziele erreicht: „Über meine erstellten Listen kann ich darauf hin planen, was erledigt werden soll. Wichtig ist, Freiräume für Unvorhergesehenes zu lassen. Sei es längere Telefonate oder Diskussionen. Es ist wichtig, kurze Pausen einzustreuen, um die Augen nicht zu müde zu machen“.
 

Frank Mevißen, Gründer von myFootprintApp

 
Benjamin Paffrath setzt auf Prioritäten: “Fokus und priorisieren führen mich zu meinen Zielen. Vieles ist spannend. Ganz viele Leute sind dankbar, wenn man schnell und unkompliziert hilft. Allerdings darf es nicht zu Lasten meiner Arbeit gehen. Deswegen mache ich einige Dinge einfach nicht. Für die telefonische Erreichbarkeit gibt es 24/7 Callcenter, für Mitarbeiter einen Team- oder Gruppenleiter, für Kunden den Vertrieb und wer etwas direkt von mir braucht, muss sich in meinen Kalender einfügen.”

Dirk Krause betont, er könne zum Thema Effizienz ein ganzes Buch schreiben. Die Magic Bullet sei allerdings eine Deadline zu haben und den Zeitpunkt zu definieren, an dem das Produkt marktfähig sein soll. 
 

3. Rituale schaffen

 
Oliver Korpilla von gewerbeanmeldung.com ist seit über 20 Jahren Unternehmer und geht täglich motiviert und organisiert in seinen Tag. Jeden Morgen prüft er „was war gut am gestrigen Tag und was kann noch verbessert werden“. Am Abend plant er den Folgetag. Dieses Ritual hilft ihm dabei, produktiv zu sein. Bei Benjamin Paffrath darf nach dem Aufstehen und Strecken der Kaffee und das Wasser auf keinen Fall fehlen, bevor er in die Arbeit eintaucht. Frank Mevißen hat sich zur Gewohnheit gemacht, dass kein Essen auf dem Tisch liegt, sondern in den Pausen gegessen wird. Sowohl privates als berufliches Social Media verwendet er maximal zwei Mal am Tag, um seine Konzentration zu steigern.
 

Oliver Korpilla, Gründer von gewerbeanmeldung.com

 

4. Tageszeit auswählen 

 
Viele haben einen Leistungshöhepunkt zwischen 9:00 und 12:00 Uhr, einen zweiten zwischen 14:00 und 17:00 Uhr. Das sind „Morgenmenschen“ (ca. 60 Prozent aller Menschen). Die restlichen 40% zählen mehr zu den “Abendmenschen”.

Benjamin Paffrath gehört zu den “Abendmenschen”. Er kann nicht gut früh aufstehen und ist folglich aus reinen Gründen des Biorhythmus am Nachmittag und Abend am produktivsten. „Wenn die meisten Feierabend haben, reduzieren sich ganz automatisch die Unterbrechungen“, sagt er.

Dirk Krause setzt den Fokus auf den Morgen: „Im Allgemeinen arbeite ich vormittags zu Hause, damit ich nicht in meiner produktivsten Zeit auf dem Rad oder in der Bahn sitze (wie früher). Da ich etwa jeden zweiten Mittag jogge, kommt es dann ganz gut hin, nachmittags in den STARTPLATZ zu fahren.”

Deinen Biorhythmus solltest du bei der Optimierung deines Tages berücksichtigen. Nach dem Mittag sinkt die Konzentration in der Regel, da viel Energie für die Verdauung verbraucht wird. 
 

5. Arbeitsalltag strukturieren

 
Als Selbstständige/r gerät man oft in die Situation, Überstunden zu machen. Um dies zu vermeiden und seine Kräfte beisammen zu halten, sollte man daher Selbstmanagement betreiben und die Arbeitsabläufe organisieren. Wir haben Benjamin Paffrath und Frank Mevißen gefragt, wie sie ihre Aufgaben durch Struktur im Arbeitsalltag effizient abarbeiten.

„Im Coworking bearbeite ich Vorgänge, für die ich Ruhe brauche. Gerade in der jetzigen Startphase geht es viel um Strategie und Konzepte. Dafür habe ich feste Blöcke im Kalender. Kopfhörer rein, alle Benachrichtigungen aus und eine, zwei oder auch fünf Stunden fokussiert nach vorne arbeiten. Da sich im Moment mein Hauptjob mit der Gründung mischt, kann mir mein Verwaltungsteam den Rücken freihalten, indem es mir Telefonate abnimmt, Mails filtert und viele kleine Dinge erledigt“, so Paffrath.

„Als erstes Nachrichten aus E-Mails und den wichtigen sozialen Netzwerken (LinkedIn, XING, Slack) lesen und wo notwendig sofort beantworten. Unwichtiges ignorieren, nicht so Wichtiges auf später verschieben“, sagt Mevißen.

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