5 Herausforderungen, die vor der Unternehmensgründung unterschätzt werden - STARTPLATZ

5 Herausforderungen, die vor der Unternehmensgründung unterschätzt werden

17. April 2019, 17:42 :: Aktuelle Trends | Allgemein | Community

Autor: Bianca Kuehn

Viele träumen davon, ein Unternehmen zu gründen: Sein eigener Chef zu sein, nur das zu tun, was man möchte und dabei konsequent seine eigenen Visionen zu verfolgen. Was in der Theorie nach einem stichfesten Plan klingt, der leicht realisierbar ist, wird für viele in der Praxis schnell zum Spießrutenlauf – mit fatalen Folgen. Die Stolpersteine, die den geradlinigen Weg zum eigenen Unternehmen in einen steinigen Pfad verwandeln, holen viele Gründungsanwärter oft bereits in den frühen Phasen der Gründung auf den harten Boden der Tatsachen zurück. Wir haben uns in unserer Community umgehört und in Erfahrung gebracht, welche Herausforderungen der Unternehmensgründung am häufigsten unterschätzt werden und im unternehmerischen Alltag die größten Barrieren darstellen.


 

1. Wichtigkeit eines Teams oder eines Netzwerks

 
“Ich schaff’ das schon.”, “Ich weiß am besten, was ich möchte und was nicht.” so könnten typische Gedankengänge potenzieller Gründer lauten. Wenig Beachtung wird dabei oft dem unschätzbaren Mehrwert beigemessen, der mit dem Austausch mit Co-Founders oder Teammitgliedern einhergeht, die dasselbe Herzblut in die Idee stecken, wie man selbst. Wenn sich doch jemand dafür entscheidet, den großen Schritt des Gründens ohne den wertvollen Support eines Teams zu wagen, ist es sehr hilfreich, sich mit anderen Gründern austauschen zu können. Einer der entscheidenden Vorteile ist dabei die Tatsache, dass Außenstehende im Vergleich zu Freunden und Familie einen neutralen Blick auf die Idee haben und ehrliche Kritik geben können. Aufgrund ihrer Erfahrung und eigener Fehltritte kann es auch hilfreich sein, von ihnen zu lernen und bekannte Fehler nicht zu wiederholen. Das Ziel ist es nicht ein Unternehmen zu gründen, ohne Fehler zu begehen. Wichtig ist, wie mit Fehltritten umgegangen wird.
 

2. Fehlerkultur

 
Irren ist menschlich und kaum ein Unternehmen ist ohne jegliche Fehltritte entstanden. Auch wenn Fehler vielerorts noch immer als Schwäche angesehen werden, sind diese unabdingbar, um stetig zu wachsen und sich zu verbessern. In diesem Zusammenhang wird auch das Feedback von Kunden und Testpersonen zur einfachsten Möglichkeit, Anpassungen und Verbesserungen vorzunehmen. Nach der Lean Startup Methode werden verschiedene Versionen getestet, analysiert und je nach Learning und Ergebnis angepasst. Diese Herangehensweise hat sich bewährt und sticht die Möglichkeit aus, monate- oder jahrelang an einem Produkt oder einer Dienstleistung zu tüfteln, nur um dann herauszufinden, dass es keine Abnehmer oder Kunden gibt oder dass der falsche Ansatz gewählt wurde. Je früher Gründer sich dessen bewusst werden, desto eher kann ein neuer Weg eingeschlagen und der drohende Verlust vermieden werden. Also: Schraub deine Erfahrungen runter und sieh Fehler als einmalige Chance an, über dich hinauszuwachsen.
 

3. Zugang zu Expertenwissen

 
Immer mehr junge Leute, Studierende oder sogar Schüler sprühen nur so vor innovativen Ideen und haben mittlerweile die Möglichkeit,  das passende Umfeld zu nutzen, um ihre Visionen Realität werden zu lassen. Was sich in dem kreativen Wandel des digitalen Zeitalters bislang wenig verändert hat, sind die Lehrpläne. Steuern, Versicherungen und Finanzen sind für viele junge Menschen Themen, die mit einem großes Fragezeichen versehen sind und doch kommen Gründer oder Selbstständige nicht umhin, sich mit diesen Themen auseinanderzusetzen. Dabei verkörpert der Austausch mit Experten und fachkundigen Mentoren eine wahre Wissensgrube. Leider sind Sprechstunden dieser Art meist teuer und Startups fehlt oft die nötige Liquidität. Förderprogramme für vielversprechende Startups sollen Abhilfe schaffen. Sogenannte Accelerator-Programme, bieten jungen Startups mittels Unterstützung durch Business Angels oder  Mentoren sowie Workshops die Möglichkeit, sich das nötige Wissen anzueignen und rechtlich gut aufgestellt zu sein.
 

4. IT-Kenntnisse

 
Kaum ein Unternehmen kommt im Zeitalter der Digitalen Transformation ohne Internetpräsenz oder App aus. So überrascht es nicht, dass Programmieren und Webentwicklung zu den 5 gefragtesten Fähigkeiten der Berufswelt gehören. Obwohl es mittlerweile vielseitige Möglichkeiten gibt, mit einfachen Mitteln eine Website zu erstellen, ist für komplexe Angelegenheiten, beispielsweise dem Anlegen von Datenbanken, der damit einhergehenden Datenauswertung oder dem Entwickeln einer App, solide IT-Kenntnisse unerlässlich. Das Programmieren und die Web-Entwicklung outzusourcen, scheint für einige eine Alternative zu sein, auch wenn in diesem Prozess  viel Geld und Flexibilität verloren geht. In Zeiten von Hacking-Angriffen und Datendiebstahl sind Maßnahmen, die Internetsecurity involvieren, von großer Bedeutung. Institutionen wie START.CODE helfen dabei, praxisbasierte IT-Skills auszubauen.
 

5. Kontakt zu Investoren und Kunden

 
Sobald die ersten Hindernisse überwunden sind, gilt  es, das Produkt an den Mann oder an die Frau zu bringen und erste Aufträge abzuschließen. Dies gestaltet sich in vielen Fällen, vor allem bei B2B-Produkten und -Dienstleistungen, schwieriger als gedacht. Auch hier sind Anlaufstellen wie Messen, Pitch-Veranstaltungen wie der Rheinland-Pitch oder Netzwerkveranstaltungen von Vorteil. Diese erleichtern die Kontaktaufnahme zu wichtigen Stakeholdern, jedoch geht nichts ohne die angemessene Vermarktung des Produkts oder der Dienstleistung. In Sachen Marketing gibt es eine Bandbreite an Maßnahmen, die ohne großes Budget zur Bekanntheit der Marke beitragen können. Mehr Infos dazu gibt’s zum Beispiel in unserem Workshop Bekannt ohne Budget.

Der Prozess der Unternehmensgründung bringt viele Herausforderungen mit sich, die zu Beginn möglicherweise unterschätzt werden. Dabei ist es besonders wichtig, sich im richtigen Umfeld aufzuhalten und auf ein starkes Netzwerk zu bauen, auf das man bei Fragen und Problemen zurückgreifen kann.

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