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27. März 2017, 11:42 :: Allgemein
Autor: Christine Schlütz
Ein strukturiertes und funktionierendes Geschäftsmodell ist sowohl für etablierte Unternehmen, als auch für Startups der Schlüssel zur erfolgreichen Umsetzung einer Geschäftsidee. Das von Alexander Osterwalder entwickelte Schema: „Business Model Canvas“ ist ein skalierbares System, das dabei helfen kann, neue Geschäftsmodelle aufzubauen und bestehende Geschäftsmodelle weiterzuentwickeln. Damit ist es sowohl für etablierte Unternehmen eine wertvolle Methode, als auch für Unternehmen in der Gründungsphase.
Das Canvas visualisiert alle wesentlichen Elemente eines Geschäftsmodells in einem White Paper Poster. Dabei sollen die Zusammenhänge des Konzepts in neun Bausteinen, die das Business Model Canvas vorgibt, vereinfacht und treffend zusammengefasst werden. Die neun Bausteine hängen sinngemäß wie die einzelnen Bereiche eines Unternehmens zusammen und beschränken sich dabei auf das Wesentliche der einzelnen Bereiche.
Es soll einen Überblick geben, aufgrund welcher Logik ein Unternehmen Geld verdienen möchte. Die neun Bausteine decken die vier wichtigsten Bereiche eines Unternehmens ab: Kunden, Angebot, Infrastruktur und finanzielle Überlebensfähigkeit. (Osterwalder & Pigneur, 2011)
Das Canvas ist ein White Paper Poster, welches am besten mit bunten Zetteln genutzt und befüllt wird, um die Zusammenhänge der einzelnen Bereiche visuell darzustellen. Durch die Verwendung der Klebezettel ist das White Paper mehrmals verwendbar, um auch nach einem bestimmten Zeitraum Veränderungen im Geschäftsmodell darzustellen und Vergleiche anstellen zu können. Außerdem ermöglicht es, das Geschäftsmodell mit mehreren Personen zu diskutieren und zu verändern. Es bietet sich außerdem an, in Großbuchstaben zu schreiben und sich auf das Wesentliche bei der Beschriftung zu beschränken, kleine Skizzen und Zeichnungen sind auch möglich. Wichtig ist außerdem, dass die ausgefüllten Felder bzw. Zettel sinngemäß zusammenhängen und kein Zettel ohne Zusammenhang vorhanden ist. Es sollten zudem nicht mehrere Unternehmensmodelle oder Ideen in einem Canvas betrachtet werden.
Jedes Startup hat eine bestimmte Zielgruppe im Auge oder ist zumindest auf der Suche nach Marktsegmenten, die einen hohen Nutzen durch ihr Produkt haben. Von einer kleinen Nische bis zum Massenmarkt kann hier alles drin stehen. Vielleicht handelt sich auch um einen „Multi-sided Market“, in dem der User nicht gleich der Kunde ist, wie z.B. bei der Google Suche (User: Suchender / Kunde: Advertiser). Durch validiertes Lernen sollte das Bild der Customer Segments immer klarer werden und optimal zu der Value Propositon passen. Wer sind eure Zielgruppen?
Unternehmen, egal welcher Größe, haben im Grunde nur eine zentrale Aufgabe. Sie lösen bestimmte Probleme ihrer Kunden oder befriedigen ein Bedürfnis. Dieses Nutzenversprechen wird im Business Model Canvas „Value Proposition“ genannt. Das von eurem Startup angebotene Produkt kann neuer, besser, passender, stylischer, günstiger oder einfach nutzerfreundlicher sein, als dasjenige, welches es bisher gab, um das Problem des Customer Segments zu lösen. Welchen Nutzen haben eure Kunden, wenn sie mit euch zusammenarbeiten?
Hier beschreibt ihr, wie ihr mit euren Kunden interagiert .. Angefangen mit dem Erregen von Aufmerksamkeit für das Produkt, über Vertriebswege und die Lieferung hin zum Service nach dem Verkauf. Wie erfahren eure Kunden von eurem Angebot und wie bekommen sie es?
Kunden erwarten, je nach Angebot, eine gewisse Art von Service und Umgang. Viele Tech Startups bieten Software as a Service (SaaS) im B2C Markt an, wo die Interaktion mit dem Kunden fast zu 100% automatisiert ist. Ein anderes Startup bietet vielleicht individuell anpassbare Dienstleistungen an, die eine direkte zwischenmenschliche Interaktion notwendig machen. Wie man die Kundenbeziehung gestaltet, ist ein wichtiger Bestandteil des Geschäftsmodells und sollte klar definiert sein. Wie gewinnt, haltet und upgradet ihr eure Kunden?
Es gibt oft mehrere Wege, um mit der selben Value Proposition Geld zu verdienen. Gerade in diesem Bereich kann man mit dem Business Model Canvas verschiedene Optionen gut durchspielen und neue Geschäftsmodelle identifizieren. Einmalzahlungen bringen schnell Geld in die Kasse, aber Abonnenten versprechen kontinuierlichen Cash Flow über längere Zeit. Vielleicht bieten sich auch Elemente der Value Proposition zum lizensieren oder Vermieten an. Nach diesen eher strategischen Überlegungen stellt sich hier zudem noch die Frage nach dem Preismodell. Woher kommt in diesem Geschäftsmodell das Geld?
Besonders als Startup ist man oft auf gewisse Ressourcen angewiesen um die Value Proposition zu vermarkten, da die Infrastruktur noch in den Kinderschuhen steckt. Welche physischen, menschlichen und finanziellen Ressourcen sind unverzichtbar?
Um die Value Proposition zu verwirklichen sind bestimmte,zentrale Tätigkeiten notwendig. Die Entwicklung einer App, neuer Lösungen für Kunden oder eines Netzwerks sollten in diesen Bereich des Business Model Canvas einfließen. Was sind die wichtigsten Tätigkeiten um dieses Geschäftsmodell am Laufen zu halten?
Je nach Geschäftsmodell bietet es sich als Startup an, eine strategische Partnerschaft mit Nicht-Konkurrenten, Lieferanten oder Service Providern einzugehen, um Risiken zu reduzieren oder Skalierbarkeit zu gewährleisten. Wer sind eure wichtigsten Partner?
Wo umgesetzt wird, entstehen auch Kosten, besonders für Key Activities, Resources und Partnerships. Mit Blick auf diese Elemente sollten die wichtigsten Kostenpunkte schnell erfasst sein. Was sind eure wichtigsten Ausgaben ohne die das Geschäftsmodell nicht laufen würde?