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17. März 2015, 12:30 :: Aktuelle Trends | Allgemein
Autor: Matthias Gräf
Unter Druck geratene Unternehmen ahnen schon länger, dass sie sich von ihren Konkurrenten aus dem Startup-Umfeld etwas abgucken können. Growth Hacking ist eines dieser Themen. Was ist Growth Hacking? Warum ist es auch für etablierte Unternehmen wichtig? Und was braucht man, um diese Techniken im eigenen Unternehmen umzusetzen? Diesen Fragen gehen wir hier nach.
Die digitale Transformation stellt ganze Branchen vor existenzielle Probleme. Startups bieten ihren Kunden günstigere und oft bessere Leistungen an und stellen dadurch die Geschäftsmodelle etablierter Unternehmen in Frage. „Digitale Startups setzen traditionell Growth Hacking ein“, sagt Hendrik Lennarz, Autor des ersten deutschen E-Books zum Thema.
„Gestandene Unternehmen verweigern sich solchen Entwicklungen oft zu Anfang. Doch wenn sie ihren Rückstand bemerken, ist der kaum noch aufzuholen“.
Was ist Growth Hacking eigentlich? Im Zentrum steht eine Philosophie bedingungslosen Wachstums. Growth Hacker verfolgen dabei zwei Ziele: Erstens soll eine maximale Anzahl von Usern auf das Produkt aufmerksam gemacht werden. Zweitens soll das Produkt möglichst viele dieser User glücklich machen, sodass sie es regelmäßig nutzen. Lennarz fasst diesen Ansatz unter dem Hashtag #productlove zusammen. Der Growth Hacker muss von seinem Produkt absolut überzeugt sein. Nur wenn diese Leidenschaft auch bei den Usern ankommt, ist schnelles und nachhaltiges Wachstum möglich.
Dabei kommen weiterhin alle Medien zum Einsatz, die auch schon jetzt zu einem guten Marketing-Mix gehören. Die Nutzung von Facebook, Twitter und Co. sollte sich aber exklusiv an der zentralen Zielsetzung des Growth Hackings orientieren. Für Unternehmen bietet Growth Hacking die Chance, ihre Zielgruppen gerade über Social Media nicht nur zu erreichen, sondern zu begeistern. Bisher schafft das eher die Startup-Konkurrenz.
Doch wie kommen interessierte Unternehmen an potentielle Growth Hacker? Schließlich gibt es keine entsprechenden Studiengänge. Deshalb empfiehlt Lennarz, sich an den wichtigsten Fähigkeiten guter Growth Hacker zu orientieren. Ein absolutes Muss ist Passion für das eigene Produkt und die nötige Kommunikationsstärke, damit die Leidenschaft auch beim User ankommt. Außerdem braucht es die Fähigkeit, sich in den User hineinzuversetzen. Da ein Growth Hacker gleichzeitig Produktmanager, SEO-Optimierer, Entwickler und Designer ist, ist ein Grundverständnis für diese einzelnen Bereiche notwendig.
Lennarz hat auch erst nach seinem Wirtschaftsinformatik-Studium begonnen, sich mit Programmiersprachen und Designprogrammen zu beschäftigen. Erst vor kurzem erfuhr er, dass das, was er seit fast 10 Jahren macht, Growth Hacking heißt. In seinem E-Book setzt er sich vor allem mit unternehmenstypischen Problemen des Growth Hackings auseinander. Die Techniken sind aber auch genauso für Startups und interessierte Einzelpersonen relevant.