Vibe Coding: Wenn KI den Code übernimmt
Stell dir vor, du beschreibst einer KI einfach, was dein Programm tun soll – und Sekunden später liegt der Code vor dir. Willkommen in der Welt des Vibe Coding. Statt jede Zeile selbst zu tippen, kommunizieren Entwickler hier in natürlicher Sprache mit einem KI-Modell, das die Umsetzung übernimmt. Programmieren wird zum Dialog, zur Idee in Bewegung – oder eben: zum „Vibe“.
Der Begriff mag zunächst verspielt klingen, doch dahinter verbirgt sich ein ernstzunehmender Paradigmenwechsel in der Softwareentwicklung. Was gestern noch experimentell war, ist heute Alltag in innovativen Entwicklerteams – und morgen vielleicht Standard in Startups, Agenturen und sogar Konzernen.
Vibe Coding steht für kreative Freiheit, iterative Entwicklung – und eine Zukunft, in der Mensch und Maschine kollaborativ Software schaffen.
Was ist Vibe Coding genau?
Beim Vibe Coding nutzen Entwickler sogenannte Large Language Models (LLMs) wie ChatGPT, Claude oder Sonnet, um Software nicht mehr durch Code, sondern durch natürlichsprachliche Beschreibungen zu entwickeln. Statt Anweisungen in JavaScript oder Python zu tippen, reicht ein Satz wie: „Erstelle eine einfache To-do-App mit Login und lokalem Speicher.“ – und schon beginnt die KI zu programmieren.
Das Modell analysiert die Anforderungen, erstellt passenden Code und liefert auf Wunsch gleich eine lauffähige App. Der Mensch testet, gibt Feedback – und verfeinert so iterativ die Lösung.
- Natürliche Sprache statt Syntax: Keine if/else-Logik mehr, sondern klare Aufgabenbeschreibung.
- Iterativer Dialog: Entwickler steuern, testen und verbessern – die KI liefert Codevorschläge.
- Schnelle Ergebnisse: Ideal für Prototypen, MVPs oder kreative Experimente.
- Geringere Einstiegshürden: Auch Nicht-Programmierer können Softwareideen umsetzen.
Der Ursprung: Karpathy & der Vibe
Geprägt wurde der Begriff Anfang 2025 vom bekannten KI-Forscher Andrej Karpathy, der das Konzept in einem viralen Tweet auf den Punkt brachte:
There's a new kind of coding I call "vibe coding", where you fully give in to the vibes, embrace exponentials, and forget that the code even exists. It's possible because the LLMs (e.g. Cursor Composer w Sonnet) are getting too good. Also I just talk to Composer with SuperWhisper…
— Andrej Karpathy (@karpathy) February 2, 2025
Karpathy spricht von einem „Vergessen des Codes“ – einem Zustand, in dem kreative Ideen und KI-Leistung ineinander übergehen. Entwickler geben Kontrolle ab und erhalten Geschwindigkeit, Ideenreichtum und technische Umsetzung zurück.
Unterschied zu klassischem Coding und Prompt Engineering
Im klassischen Coding schreiben Entwickler jede Zeile selbst – logisch, nachvollziehbar, aber oft zeitaufwendig. Beim Prompt Engineering formuliert man bereits Eingaben für LLMs, bleibt aber eng in der Kontrolle über Output und Qualitätsschleifen.
Vibe Coding geht darüber hinaus: Die KI erhält mehr Freiheit. Die Rolle des Entwicklers verschiebt sich hin zum kreativen Regisseur, der experimentiert, steuert – aber nicht jedes Detail nachvollziehen muss.
Wofür eignet sich Vibe Coding?
Vibe Coding ist nicht für jede Branche oder jedes Szenario optimal – aber es glänzt in vielen modernen Kontexten:
- Schnelle Prototypen & Wochenend-Hacks
- Experimente im Team oder Solo-Projekte
- UX-Tests und MVPs mit Zeitdruck
- Lernprojekte für Einsteiger ohne tiefe Codekenntnisse
Gleichzeitig gilt: Sicherheit, Performance und Fehlerprüfung sollten weiterhin von erfahrenen Entwicklern begleitet werden. Die KI liefert Tools – aber keine perfekte Software auf Anhieb.
Tools & Startups für Vibe Coding
Die Szene rund um Vibe Coding wächst rasant. Diese Tools und Plattformen treiben die Entwicklung voran – und könnten bald in deinem Stack landen:
- Lovable – No-Code-Design trifft KI-generierten Code
- Cursor – KI-gestützter Code-Editor mit natürlichem Sprachinterface
- Replit – Cloud-IDE mit starker AI-Integration für Vibe-Coding-Workflows
- Devin – Der „AI Software Engineer“ im Vollautomatik-Modus
STARTPLATZ: KI-Prototyping & Accelerator für Vibe Coding Startups


Ob beim Hands-on-Workshop „KI-Einstieg & Prompting“ oder im neuen KI Accelerator NRW ab 1. Oktober 2025 – STARTPLATZ bietet dir die Tools, das Know-how und das Netzwerk, um deine KI-Projekte auf das nächste Level zu bringen.
Mehr zum Workshop „KI-Einstieg & Prompting“
Mehr zum KI Accelerator NRW
Jetzt bewerben